Gedichte

SIZILIEN, MEINE LIEBE

Ich atme.

Ich atme!

Brand hinter geschlossenen Lidern.

Die Erschöpfung eines ganzen Lebens.


Das Licht!

Der Duft der Sonne und der sanfte Wind.

Farben, Töne, eine  Sprache wie Musik, 

weit weg von dem Land das mich so quält,


atme ich das Licht.

Atme Sonne und Wind,

den Duft und die Wärme, 

leuchtende Farben mit Musik.


Offene Augen, Neugier,

ein lachendes Gesicht.

Das pure Sein 

im Angesicht des Du.


Zwischen Felsen und Üppigkeit,

umlagert von kleinen grünen Eidechsen, 

die mit mir die Sonne trinken,

gibt mir dieses Land Nahrung.

Macht mich hell.





ENTDECKUNG

Das also ist die Liebe. 

Eine Spiegelung, die meinen Besonderheiten einen Sinn verleiht.

Den mageren Knochen mit Blut und Fleisch einen Körper schenkt. 

Meiner Schönheit und Größe eine Bühne baut.

Mich mir sichtbar macht …

vor meinen eigenen Augen.

OHNE TITEL

Ich erwache.
Auf dem Rücken liegend, weit ausgestreckt.

Ein kühlender Hauch streicht meine Wange

Wie die Hand einer Mutter.

Ich spüre ein Lächeln.

Mein Lächeln!


Die Welt ist schlecht.

Überall  Krieg und Zerstörung.

Bis ins Detail vernichtet der Mensch 

das Wesen des Lebens.

Den Raum all jener, die keine Habgier kennen.

All jener, für die Macht und Eitelkeit bedeutungslos bleibt.


Für das Gras und die Hummel,

Für den Fuchs und den Baum,

das Meer und die Wolken.

Für die Kinder.

Für die Mütter und Väter

die noch nicht im düsteren Krieg liegen

gegen sich selbst.  

Gegen sich selbst als Teil dieser Welt, 

als Teil des Lebens.


Der sanfte Wind …

Beim Erwachen macht er mich lächeln.

Zeigt mir 

Wortlos,

daß ich das Leben immer noch liebe.

Trotz allem Übel um mich her.